Interview mit René Nüesch, Key Account Manager, hohlflex ag

Interview mit René Nüesch, Key Account Manager, hohlflex ag

Auszüge aus einem Interview mit René Nüesch, Key Account Manager, hohlflex ag

Zur Person:
Nach einer Lehre in einem Verpackungsbetrieb in der Region St.Gallen hat sich René Nüesch auf den Bereich Kunststofffolien spezialisiert. Dabei besonders auf die Beschaffung, Einsatzzweck und Machbarkeit verschiedener Folien. Er unterstützt die hohlflex ag als Kundenberater für Gross-/Spezialkunden und sucht neue Absatzmärkte. Zudem berät er die hohlflex-Kunden bei der Entwicklung neuer Produkte, besonders in Nischenmärkten.

Herr Nüesch, Sie sind ein erfahrener Folien-Spezialist und waren jahrzehntelang für Exxon Mobil (heute Jindal-Films) tätig. Warum der Wechsel zum KMU hohlflex ag, der diese Folien verarbeitet?
Einerseits hat mich die Seite der Verarbeiter immer interessiert, da ich fast mein ganzes Leben lang eng mit ihnen zusammengearbeitet habe. Andererseits hat Christian Hohl (Geschäftsführer der hohlflex ag) gemeint, dass mein Fachwissen bei ihnen sehr gut aufgehoben sei…

Haben Sie diesen Entscheid je bereut?
(grinst) Auf keinen Fall! Mir macht die Arbeit mit den Kunden und vor allem mit dem hohlflex-Team enorm Spass. Besonders das Arbeitsklima und das Teamwork bei der hohlflex sind einmalig. Zudem ist mein Job sehr abwechslungsreich und deshalb so interessant.

Wie sieht Ihre Arbeit bei der hohlflex ag aus?
Mein Kerngebiet ist die Akquirierung neuer Kunden, die Erschliessung neuer Märkte sowie die Unterstützung bei der Verbreiterung und Vertiefung des Sortimentes.

Können Sie dies konkretisieren?
In einer stetig schneller agierenden Marktwirtschaft werden hohe Geschwindigkeit und Flexibilität immer wichtiger. Genau in diesem Bereich möchten wir die hohlflex ag besser positionieren. Im Detail heisst das, dass Klein- und Kleinstserien produziert werden. Das kann für einen saisonalen Einsatz sein oder für personalisierte Verpackungen und Werbemittel.

Ist das nicht extrem teuer?
Natürlich sind solche Produkte im Schnitt teurer als «Massenware». Aber dank neuer Technologien und verbesserten Abläufe können die Preise moderat gehalten werden. Zudem sind auch preissensitive Kunden bereit, diesen Preis zu zahlen. Man darf dabei nicht vergessen: Unsere Kunden erhalten ein individuelles Produkt, das sämtlichen geforderten lebensmitteltechnischen Anforderungen entspricht.

Darf man fragen, welche Technologien das ermöglichen?
Selbstverständlich, das ist kein Geheimnis. Dank dem Digitaldruck, der immer besser wird, können auch Kleinstserien zu bezahlbaren Preisen produziert werden. Das kann so weit gehen, dass Produkte für einzelne Personen umgesetzt werden. Damit das reibungslos klappt, müssen natürlich vorab viele Tests mit lebensmittelverträglichen Farben und vor allem den verschiedenen Trägermaterialien gemacht werden.

Das hört sich kompliziert an…
Besonders, wenn man die komplette Supply-Chain berücksichtigt. Die verarbeiteten Folien müssen auch in der Weiterverarbeitung – dem Abpacken – störungsfrei funktionieren. Aber genau hier liegen die Stärken der hohlflex ag. Wir entwickeln und liefern individualisierten Digitaldruck auf unterschiedlichste Folien. Für jeden Einsatzzweck das richtige Material mit der passenden Bedruckung. Ich möchte anfügen, dass wir für Grossserien nach wie vor auch mit dem bewährten Flexodruck arbeiten.

Die erwähnten Folien sind hauptsächlich aus Kunststoff. Wie sehen Sie das im Kontext der momentanen Diskussion zum Umweltschutz? Verpackungen aus Plastik haben einen schlechten Ruf.
Ja, das stimmt. Das Ganze muss man aber im grossen Kontext sehen. Vom weltweit verbrauchten Erdöl gehen nur ca. 5 % auf Kosten von Verpackungen. Zudem sind Kunststoffverpackungen oft die beste Wahl – gerade für die Nutzbarkeit für den Endkunden. Viele Lebensmittel benötigen Schutz vor äusseren Einflüssen – Papier kann das nicht immer garantieren. Man darf auch nicht ausser Acht lassen, dass z.B. der CO2-Abdruck eines Plastiksackes bedeutend kleiner ist, als derjenige einer Papiertüte.
Bezüglich Mikroplastik: Dort liegt das Problem mehrheitlich bei der Entsorgung. Wenn der benutzte Plastiksack – wie in der Schweiz üblich – im Müll entsorgt und verbrannt wird, entstehen kaum umweltschädliche Stoffe. Was übrig bleibt, landet in den Filtern der Müllverbrennungsanlagen.

Und wie sieht es mit rezyklierbaren Folien aus? Die sollen zukünftig die erdölbasierten Folien ablösen …
Genau. Die Entwicklung geht in diese Richtung. Auch an diesem Thema ist die hohlflex ag dran. Das ehemals verpönte Cellophan (wird aus Holz hergestellt – Anm. der Red.) ist wieder im Kommen. Die Entsorgung der bei der Herstellung anfallenden Reststoffe ist aber nach wie vor kritisch. Andere Folien werden mit Hilfe von Mais oder Zuckerrüben hergestellt. Ob die Ver(sch)wendung von Lebensmitteln für die Kunststoffherstellung sinnvoll ist, bleibt fraglich. Selbstverständlich befassen wir uns auch mit diesen neuen Folienprodukten und wie sie am besten eingesetzt werden können. Wie sich die Technik auch weiterentwickelt: die hohlflex ag bleibt am Ball und garantiert dem Kunden stets die optimale Lösung für seine Verpackung.

Bleiben wir gleich bei Ihren Kunden. Können Sie uns einen kleinen Überblick über die Kundenstruktur der hohlflex ag geben?
Der grösste Teil unserer Kunden sind Schweizer KMU. Das macht uns stolz, da wir selber ein KMU-Betrieb sind. Die meisten dieser Firmen– ca. 90 % – arbeiten im Lebensmittelbereich. Für sie produzieren wir vor allem Schokoladenverpackungen und Teebeutel. Bei den Zuckertüten sind wir in der Schweiz sogar Nummer 1. Auch die von uns entwickelten Folien auf den Käselaiben sind ein Bestseller. Wir möchten uns aber nicht auf den sprichwörtlichen Lorbeeren ausruhen und suchen stetig neue Kunden und Absatzmärkte. Nur wer flexibel und modern bleibt, kann sich im stetig wandelnden Markt der Verpackungen behaupten. Genau hier kann die hohlflex ag ihre Stärken ausspielen.

Ein passender Abschluss. Vielen Dank für das Gespräch und die spannenden Einblicke hinter die Kulissen.

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